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Über die Alevitische Seelsorge

Alevitische Gemeinde Deutschland K.d.ö.R. 

Die Alevitische Gemeinde Deutschland K.d.ö.R. (AABF) ist die Dachorganisation der in Deutschland lebenden Alevitinnen und Aleviten und vertritt rund 160 Ortsvereine und damit etwa 700.000 in Deutschland lebende Anhänger des alevitischen Glaubens. Sie ist anerkannte Religionsgemeinschaft nach Art. 7 Abs. 3 des Grundgesetzes und vertritt die Interessen der Alevitinnen und Aleviten als Mitglied der Deutschen Islamkonferenz sowie während der Integrationsgipfel der Bundesregierung. Als Dachverband setzt sich die Alevitische Gemeinde Deutschland K.d.ö.R. insbesondere für die Wahrung des alevitischen Glaubens, die Etablierung der alevitischen Lehre und Forschung an deutschen Universitäten sowie die flächendeckende Einführung des alevitischen Religionsunterrichts an Schulen ein. Die AABF unterstützt die Arbeit der 160 Ortsvereine auf vielfältige Weise. Sie engagiert sich als Projektträger in den Themenfeldern Demokratie und Toleranz, Menschen mit Zuwanderungsgeschichte und in der Seelsorge.

Die AABF steht für Menschenrechte, Freiheit und Demokratie. Sie verteidigt die Werte der Aufklärung und des Humanismus.

Über die Seelsorge

Wir, die Alevitische Seelsorge, sind qualifizierte Ehrenamtliche mit ganz unterschiedlichen Lebens- und Berufskompetenzen, die das vom BMI geförderten bundesweiten Projekt „Qualifizierung von ehrenamtlichen Geistlichen in der Seelsorge“ absolviert haben.

Hinter dem Namen Alevitische Seelsorge steht die AABF, Alevitische Gemeinde Deutschland K.d.ö.R., als Träger. Dein Anruf, deine Mail oder ein Gespräch bleiben anonym. Du brauchst deinen Namen nicht nennen, wenn du das nicht möchtest. 

Du kannst absolut sicher sein, dass deine Sorgen und Probleme wertrefrei, diskret und vertraulich behandelt werden. Alle Ehrenamtler*innen der Alevitischen Seelsorge sind zur Verschwiegenheit verpflichtet. Die Gespräche werden in deutscher, türkischer und auf Wunsch in kurdischer Sprache durchgeführt.  

Wir sind offen für alle Problembereiche und für alle Ratsuchenden in der jeweiligen Situation. Alevitische Seelsorge ersetzt keine Therapie.

Gespräche, die rassistische, sexistische, gewaltverherrlichende oder andere diskriminierende Inhalte haben, brechen wir umgehend ab. Wir beenden das Gespräch auch sofort, wenn wir den Eindruck haben, dass ein Anliegen nicht ernst gemeint ist.

Qualifikation zum Seelsorger

Warum gibt es das Projekt?

Ziel des Qualifizierungsprojektes ist es, alevitische Geistliche und Interessierte in einem modularen Ausbildungsgang, bestehend aus vier Basismodulen und fünf Ausbaumodulen, für die Seelsorge an alevitischen Gläubigen in Kliniken, Hospizen, Justizvollzuganstalten, in den Gemeinden etc. auszubilden. Gleichzeitig werden auch die zentralen Aspekte der Selbstsorge durchleuchtet und entsprechende Techniken erprobt.

Was sind die Ziele des Projektes?

Um die alevitischen Geistlichen für die seelsorgerische Arbeit auszubilden und zu qualifizieren, hat die Alevitische Gemeinde Deutschland (AABF) das Projekt „Qualifizierung von ehrenamtlichen alevitischen Geistlichen in der Seelsorge“ gestartet. Im Rahmen der Pilotphase wurden insgesamt 21 Geistliche in NRW zu ehrenamtlichen Seelsorger*innen ausgebildet. Im Folgeprojekt werden bundesweit ca. 20 Alevit*innen in einem modularen Ausbildungsgang zwei Jahre für die Seelsorge an nicht nur alevitischen Gläubigen ausgebildet. Die Qualifizierung findet überwiegend in deutscher Sprache statt. 

Ausbildungsinhalte

Qualifizierungsmodule

•        Alevitische Seelsorge in Deutschland – Möglichkeiten und Grenzen
•        Interkulturelle Kommunikation und Gesprächsführung
•        Kollegiale Beratung und Selbstsorge
•        Konfliktmanagement und Mediation
•        Rechtsgrundlage und Datenschutz

Aufbaumodule

•        Seelsorge im Hospiz/Krankenhaus, spirituelle Begleitung
•        Seelsorge für Senioren, Frauen, Jugend, Familienseelsorge, Umgang mit Demenzerkrankten
•        Seelsorge in der JVA
•        Notfall-Polizeiseelsorge
•        Telefon-Onlineseelsorge

Regelmäßige  Supervision

•        Ausbau einer Telefon- und Onlineseelsorge
•        Ausbau des Seelsorge-Netzwerkes
•        Abschlusskolloquium mit anschließender Fachtagung 

Häufig gestellte Fragen

An wen wendet sich das Angebot?

Wir bieten Seelsorge für alle Menschen an, die in einer schwierigen Lebenssituation stecken. Das Angebot der Alevitischen Seelsorge richtet sich an alle, die in Lebenskrisen und belastenden Situationen ein Seelsorgeangebot in Anspruch nehmen möchten.

Was bieten wir?

Wir bieten dir über einen begrenzten Zeitraum eine anonyme, aufmerksame Begleitung an und stehen dir nach unseren Möglichkeiten mit Rat zur Seite. Wir nehmen deine Fragen, Ansichten und Sorgen ernst und beleuchten mögliche Probleme von verschiedenen Seiten. Unser Angebot ist jedoch nicht auf Dauer angelegt und kann eine Therapie oder ärztliche Behandlung nicht ersetzen. Auf Wunsch können wir Kontakt zu anderen Beratungsstellen vermitteln.

Wie und wo kann ich mir von euch helfen lassen?

Die Arbeitsfelder der Seelsorge umfassen verschiedene Bereiche wie z.B.

  • Krankenhaus/Klinik
  • Pflegeeinrichtungen
  • Hospiz
  • JVA
  • Cemgemeinden
  • Telefon
  • Mail

Wie kann ich euch außerhalb der angegebenen Zeiten erreichen?

Du kannst uns jederzeit eine Mail schicken. Wenn du unsere Mitarbeiter*innen in der Hauptzentrale in Köln anrufst, wirst du von der Koordinierungsstelle an uns vermittelt.

Muss ich meinen Namen sagen?

Nein. Die Anrufenden bei der Alevitischen Telefon Seelsorge rufen an, ohne den eigenen Namen zu nennen. Genauso wie die Ehrenamtlichen am anderen Ende der Leitung ihre Namen nicht nennen und auch keine Adressen oder Telefonnummern notieren.

Muss ich Mitglied in einer Cemgemeinde sein, um anzurufen?

Nein!

Sind die Gespräche wirklich anonym?

Ja!!! Es werden keine Namen genannt, es gibt keine Folgeverabredungen. Die Rufnummer de*r Anrufenden wird auf dem Display des Telefons nicht angezeigt, daher gibt es auch keine Rückrufe.

Wird meine Nummer gesehen?

Nein. Es ist eine Rufnummernunterdrückung aktiviert, daher wird die Telefonnummer de*r Anrufenden nicht sehen. Auch wird der Anruf bei der Alevitischen Telefon Seelsorge wird auf dem Einzelverbindungsnachweis der Telekom nicht angezeigt.

Sind die Menschen, mit denen ich spreche, ausgebildet?

Die Mitarbeitenden in der Alevitischen Telefon Seelsorge, die die Gespräche führen, sind Ehrenamtliche. Sie bekommen kein Geld für ihre Einsätze, werden aber lange auf diesen Einsatz vorbereitet.

In welchen Sprachen wird die Alevitische Telefon Seelsorge angeboten?

Deutsch, Türkisch, auf Wunsch Kurdisch.

Kann ich einen bestimmten Gesprächspartner aussuchen?

Nein. Die Mitarbeitenden in der Alevitischen Telefon Seelsorge sind ebenso anonym wie die Anrufenden.
Hände Seelsorge